Meldung vom 27.01.2024
Aufgrund der bestehenden Bedrohung einer zweiten Inflationswelle entscheidet die Notenbank, die geplante Zinssenkung weiter zu verschieben, obwohl eine signifikante Abnahme der Teuerung zu verzeichnen ist. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen bereits zum dritten Mal in Folge unverändert gelassen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte nach der Entscheidung, es sei noch zu früh, über Zinssenkungen zu sprechen. Der Hauptrefinanzierungssatz bleibt bei 4,5 Prozent, während der Einlagensatz weiterhin bei vier Prozent liegt, dem höchsten Stand in der Geschichte der Währungsunion.
Seit Sommer 2022 hat die EZB zehnmal in Folge die Zinsen angehoben, um der hohen Inflation entgegenzuwirken, zuletzt im September. Eine mögliche Zinssenkung wird frühestens im Juni erwartet, obwohl die Inflationsrate im Dezember 2023 bei 2,9 Prozent lag, nach 2,4 Prozent im November. Die Notenbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate von genau zwei Prozent an. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, erklärte, dass die Inflation vor allem aufgrund des Rückgangs der Kosten für Energie und Nahrungsmittel sowie der Abnahme von Materialengpässen zurückgehe. Dennoch sei das Inflationsproblem nicht gelöst, solange die Löhne weiterhin stark steigen.
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