Meldung vom 28.09.2020
Andreas Mattner, Präsident des „Zentraler Immobilien Ausschuss“ (ZIA), hat sein Herbstgutachten vorgestellt. Demnach leidet insbesondere der stationäre Einzelhandel aufgrund der Pandemie verstärkt unter Umsatzeinbrüchen. Zahlreiche Unternehmen mit hunderten Filialen mussten bereits Insolvenz anmelden, weitere werden folgen. Auch das Gaststätten- und Hotelgewerbe ist sehr stark betroffen, da die Gäste aufgrund des Infektionsrisikos und einschränkender Schutzmaßnahmen einfach ausbleiben. Das ganze Ausmaß wird sich erst im nächste Jahr zeigen, da aktuell noch viele Betriebe von ihren Rücklagen zehren.
Mattner regt an, über neue Möglichkeiten und Konzepte der Innenstadtnutzung nachzudenken – denkbar wäre die Umwandlung von nicht mehr benötigtem Geschäftsraum zu stark nachgefragt en Wohnimmobilien. Dazu sind schnellere und unkompliziertere Genehmigungsverfahren notwendig.
Der Markt für Wohnimmobilien zeigt sich von der Krise dagegen weitestgehend unbeeindruckt. Es wird nach wie vor in den Wohnungsbau investiert, die Nachfrage ist unverändert hoch, die Preise für Wohnimmobilien steigen weiterhin an.
Aufgrund der bei Bürotätigkeiten zunehmend schwindenden Präsenzpflicht am Arbeitsplatz gewinnt das Home-Office an Bedeutung – und damit auch das Umland der Städte oder ländliche Wohngegenden, in denen sich die Immobilienpreise auf etwas niedrigerem Niveau bewegen als in den Ballungsgebieten. Dieser Trend wird sich vermutlich fortsetzen.